Begegnungsorte für ältere Menschen – Bauernhöfe

Bauernhöfe spielen seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur Orte, an denen Lebensmittel produziert werden, sie sind auch Orte, an denen man sich trifft, miteinander redet und arbeitet. Heute, in einer Zeit, in der viele Menschen alleine leben oder wenig soziale Kontakte haben, kann ein Bauernhof wieder ein Ort der Begegnung werden. Er kann helfen, Einsamkeit zu verringern, neue Freundschaften zu knüpfen und den Alltag sinnvoll und angenehm zu gestalten.
In Österreich haben bereits einige Bauernhöfe die Chance erkannt, ihre Höfe zu Begegnungsorten für ältere Menschen werden zu lassen und damit Einkommen zu erwirtschaften. In Kärnten sind wir mit den „Alternativen Lebensräumen“ und dem Brahmahof Vorreiter dieser modernen Sozialarbeit.
Gerade ältere Menschen verbinden mit einem Bauernhof schöne Erinnerungen: den Geruch von frischem Heu, das Krähen des Hahns oder das gemeinsame Essen am großen Holztisch in der Küche. Sie haben oft noch einen Bezug zum Hofleben und erinnern sich an ihre Kindheit, an ihre eigene Arbeit auf einem Hof oder an Ferien „am Land“. Für sie können das Willkommensein am Hof und die Möglichkeit, leichte, aber sinnstiftende Tätigkeiten – wie das Setzen von Blumen, das Sortieren von Gemüse oder das Bürsten der Tiere – auszuüben, Balsam für die Seele sein. Nicht zu unterschätzen sind die gesundheitsförderlichen Effekte für den Körper durch das Verrichten leichter Tätigkeiten oder Spaziergänge über den Hof sowie das Zusammensein mit Tieren und anderen Menschen.

In diesem Sinn können Höfe älteren Menschen wieder einen Platz bieten, wo sie sich nützlich fühlen, in Bewegung bleiben, neue Dinge lernen oder alte Fähigkeiten wiederentdecken. Für die bäuerliche Familie können derartige niederschwellige Betreuungs- und Freizeitangebote eine zusätzliche Einkommensquelle darstellen. Dafür bedarf es keiner beruflichen Qualifikation für die Bäuerinnen und Bauern. Mit dem Green-Care-Zertifikatslehrgang Seniorenbetreuung am Hof werden Bäuerin und Bauer jedoch sehr gut für die praxistaugliche Umsetzung vorbereitet. Dazu zählen Grundlagen von der Konzeptentwicklung bis zu den Marketingaktivitäten für die erfolgversprechende Umsetzung sowie die Besuche bei einigen Best-Practice-Betrieben.
Natur, Gemeinschaft, Aktivitäten und das Gefühl, dazuzugehören, sind das, was uns Menschen guttut und wonach sich vor allem ältere Menschen sehnen. Bauernhöfe können all diese Bedürfnisse erfüllen, indem sie zu Begegnungsorten werden.
Nähere Informationen zu diesem Thema bietet der LFI-Zertifikatslehrgang „Green Care – Seniorenbetreuung am Hof“ am 22. Jänner (Donnerstag).